Die Notwendigkeit zwischen den biogenen und fossilen Anteilen der Kohlenstoff dioxidemissionen zu unterscheiden wurde ersichtlich, als der CO2 Emissionshandel nicht nur in Europa sondern auch in Nordamerika und anderen Teilen der Welt einsetzte. Die Regierungen und Industrien müssen Vorschriften einhalten, die ihre jährliche CO2 Emission abdecken. Sie müssen den biogenen Anteil derverwendeten Brennstoffe kennen, um die Vorschriften einhalten und Vergütungen in Anspruch nehmen zu können- Das Ziel der Bemühungen ist es den globalen Klimawandel zu verringern, indem der Ausstoß von Treibhausgas weltweit reduziert wird.
Die Bestimmung des biogenen Anteils von Brennstoffen war für Betriebe, die gemischte/heterogene Brennstoffe wie Ersatzbrennstoffe (SRF) oder Sekundärbrennstoffe (RDF) aus Abfall verwenden schwierig. Verschiedene Methoden wurden entwickelt um das Problem anzugehen. Eine der ersten Methoden die entwickelt wurden um biogene Anteile von Mischtreibstoffen messen zu können, war das Verfahren des selektiven Lösens.
Das Verfahren des selektiven Lösens setzt voraus, dass sich die Bestandteile des Biomassebrennstoffes der Sekundärbrennstoffe aus Abfällen (SRFs), im Gegensatz zum fossilen Anteil in Schwefelsäure oder Wasserstoffperoxid auflöst. SDM wurde ursprünglich als eine Methode entwickelt, um den biologisch abbaubaren Anteil in Kompost bestimmen zu können. Als die Methode auf Sekundärbrennstoffe aus Abfällen angewandt wurde, nahm man an, dass “Biomasse“ äquivalent zu “biologisch abbaubar“ ist. Dies ist allerdings nicht gerade exakt.
Die SDM Hypothese gilt in vielen Fällen, jedoch können Unsicherheiten auftreten, wenn Sekundärbrennstoffe aus Abfällen einen biologisch abbaubaren Anteil aufweisen, der nicht aus Biomasse besteht wie z.B. Nylon, oder Materialien aus Biomasse, die nicht vollständig biologisch abbaubar sind wie z.B. Wolle. EN 15440 bestätigt, dass die SDM fürbestimmte Materialien, die gewöhnlich oder möglicherweise Teil von Sekundärbrennstoffen aus Abfällen sind nicht anwendbar ist. Diese Einschränkungen müssen in jedem Fall berücksichtigt werden.
EN 15540 erkennt die Kohlenstoff-14 Analyse als eine alternative Methode zur Bestimmung des Biomasseanteilsan.Ausgedrückt als Prozentanteil des Kohlenstoffgehaltes. Im Jahre 2006 war die C-14 Methode noch in der Anfangsphase der Entwicklung. Die Vorteile der C-14 Methode war CEN bekannt und führte zu der Entwicklung des CEN/TR 15591- Bestimmungen des Biomasseanteils in Sekundärbrennstoffen aus Abfällen, die auf dem Radiokarbon Datierungsverfahren beruhen. CEN 15591 wurde im Januar 2007 verabschiedet und diese Darstellung wurde im Jahre 2008 zur technischen Vorlage.
Hinweis: EN 15440 wurde 2021 zurückgezogen und durch EN ISO 21644 ersetzt.
CEN 15591 bestätigt, dass die Grenzen des SMD Verfahrens nicht zu der effizientesten Methode bezüglich der Bestimmung des Biomassengehaltes der Sekundärbrennstoffe aus Abfällenbeitragen. Dies gilt besonders,wenn die Materialien fossilen und biogenen Kohlenstoff auf molekularer Ebene beinhalten. Obwohl die Radiokohlenstoff Datierungsmethoden teurer sind und geschultes Personal benötigen, sind diese Verfahren dazu in der Lage analytische Probleme zu lösen,die für andere Methoden, wie das manuelle Sortieren und die SDM unmöglich sind.
Die nationale Treibhaus und Energie Berichtserstattung (Messung) und technische Leitlinien, die von dem australischen Department ofClimate Change im Jahre 2008 festgelegt wurden, beurteilen die Technik der Radiokohlenstoffdatierung als besser als die SDM. Kohlenstoffdatierung kann auf jede Art von Treibstoffgemischen angewendet werden, einschließlich Gase, Flüssigkeiten und Festbrennstoffe. Die Analyse kann direkt an denBrennstoffmischungen oder dem Verbrennungsgas durchführen werden.Diese Eigenschaft ist für Anlagen mit Emissionsbeobachtungssystemen nützlich. Die C-14 Analyse ist außerdem besonders nützlich, wenn die Probenahme sich schwierig gestaltet, da für die C-14 Analyse weniger Proben benötigt werden als für die SDM.
Trotz ihrer Einschränkungen, kann das SDM den Biomasseanteil der Sekundärbrennstoffe aus Abfällen anhand der Brennwerte berechnen, während die Kohlenstoffdatierungsmethoden dazu nicht in der Lage sind, da die nicht-Biomasseanteile der Proben während der Kohlenstoff-14 Analyse nicht getrennt werden. Ebenso können die Kohlenstoffdatierungsverfahren den Biomassegehalt nicht anhand des Gewichtes bestimmen.
Der prozentuale Anteil der Biomasseenergie in Brennstoffgemischen, kann jedoch aus den Ergebnissen der Kohlenstoff-14 Analyse berechnet werden. Details der Berechnung wurden in einem Bericht aufgeführt,der von der Gesellschaft für erneuerbaren Energien in Zusammenarbeit mit der ColumbiaUniversität in Auftrag gegeben wurde, siehe Seite 8-9.
Beta Analyticist ein ISO/IEC 17025:2017 akkreditiertes Radiokohlenstoff datierungs labor mit Sitz in Miami, Florida. Beta Analytic bietet EN ISO 21644 Tests an, welche eine industrielle Anwendung der Radiokohlenstoffdatierung für Nutzer von Ersatzbrennstoffen in Europa ist. Das Unternehmen bietet keine SDM Analysen an.