Globaler Trend für Synthetik- und Bioethanol – Hersteller fusionieren
Der globale Ethanol-Produzent Tereos Group hat SODES erworben, einen Hersteller, dessen Tochtergesellschaft Bio-Ethanol-Nord Picardie synthetisches Bioethanol produziert. Die Anlage für die Herstellung von synthetischem Ethanol verwendet Ethylen, ein Erdöl Nebenprodukt. Das Unternehmen plant eine Erweiterung der Anlage, um Bioethanol verarbeiten zu können, welches chemisch und physikalisch nicht von synthetischem Ethanol zu unterscheiden ist.
NCP Alcohols ist der größte Ethanol-Produzent in Afrika (67% werden exportiert) und erwarb die AlcoGroup, die synthetisches Ethanol und fermentierte Alkohole für Kraftstoffe und für den industriellen Einsatz herstellt. Die AlcoGroup nahm aktiv an den globalen Ethanol-Verhandlungen teil.
Die globale Chemie-Firma INEOS Enterprises (der weltweit größte Hersteller von synthetischem Ethanol) hat damit begonnen eine neue Biokraftstoff-Anlage in Großbritannien zu bauen. Diese Anlage wird auf dem Gelände von INEOS Refining gebaut, die jährlich 300,000 Tonnen synthetisches Ethanol aus Ethylen produzieren.
Im Vergleich zu anderen traditionellen Absatzmärkten, verlangt der Markt für Biokraftstoffe nicht nach hochreinen Produkten. Dies bedeutet für einen Hersteller, der sowohl den Kraftstoffmarkt, als auch den traditionellen Markt bedient, dass der Markt für Kraftstoffe eine Verwendung für synthetisches Ethanol hat, welches allerdings für den traditionellen Markt und die Verwendung von nicht-Kraftstoff-Anwendungen außerhalb der Spezifikation liegt. Folglich ergeben sich Einsparungen für die Wiederverarbeitung von synthetischem Ethanol für den Kraftstoff-Markt.
Die Wirkung von synthetischem Ethanol auf die Oktan-Reaktion und die Brennstoffleistung in Kraftstoffmischungen wurde mit fermentiertem Ethanol aus Kalifornien mit 99,9% Reinheit verglichen. Es wurde gefolgert, dass das synthetische Ethanol aus Kohle im Vorteil gegenüber Bioethanol ist und daher eine durchführbare Alternative zu dem weltweit verwendeten fermentierten Alkohol ist.1
Synthetisches Ethanol aus Kohle wird derzeit in Süd-Afrika mit Benzin gemischt (12% Ethanol).
Es gibt derzeit einen weltweiten Trend, der von allen Nationen verfolgt wird, die Ethanol verwenden, wie etwa Brasilien oder Süd-Afrika. Dort wird nämlich synthetisches Ethanol verwendet, um Versorgungslücken zu schließen, wenn die inländische Versorgung verknappt. Brasilien verfügt über einen ausgereiften Ethanol Marktplatz und importierte bis vor ein paar Jahren synthetisches Ethanol als Kraftstoff, bis die traditionelle Versorgung wieder aufgenommen wurde.
Synthetisches Ethanol wird aus Erdgas, Kohle und Ethylen (ein Nebenprodukt von Erdöl) synthetisiert. Synthetisches Ethanol aus Kohle war nur halb so teuer, wie Ethanol aus Zuckerrohr (CARENSA 30/1/2003-5/2/2003 Süd-Afrika).
Die Produktion von Ethanol aus Erdöl-Ethylen ist ein sehr einfacher Prozess. Der dramatische Preisanstieg von Ethanol (an einem Punkt bis zu $ 4,00 pro Gallone im Jahr 2006) hat vermutlich dazu beigetragen, dass Erdölproduzenten weitere Optionen für Ethylen nutzen wollten, weg von günstigen Kunststoffen hin zum kostbarerem Ethanol.
SABIC in Saudi Arabien exportiert ausschließlich synthetisches Ethanol, produziert aus Ethylen. Zwischen 1999 und 2003 war das Unternehmen der größte Exporteur von Ethanol in den USA.
Der United States International Trade Commission (2005 CBI Caribbean Basin Initiative) nach sind mehr als die Hälfte der Bioethanol Importe zollfrei und erhalten staatliche Steuererleichterungen. Diese Ethanol-Importe werden nicht auf den Anteil an synthetischem Ethanol überprüft.
Folgende Länder sind sich dieses Problems noch nicht bewusst und haben noch keine Bedenken geäußert:
Der US-Senat verabschiedete einen Gesetzentwurf, der die Bestimmung (RFS) enthält, die die Verwendung von 5 Mrd. Gallonen Bioethanol in Benzin bis zum Jahr 2012 anordnet. Der gemischte Steuerausschuss schätzt, dass diese Bestimmung den Steuerzahler $5 Mrd. in den nächsten zehn Jahren kosten wird. Die richtige Überwachung muss in Position gebracht werden, um überprüfen zu können, ob der ursprüngliche Sinn des Gesetzes (Bioethanol-Mandat) nicht zur Schau gestellt wird, insbesondere durch die Verwendung von importiertem Ethanol.
1. J.Van Heerden, J.J. Botha, P.N.J. Roets: “Comparison between Sasol fuel alcohol and pure ethanol as a gasoline oxygenate,” Presentation to the XIV International Symposium on Alcohol Fuels, Phuket, November 2002.